Warum das Leistungsschutzrecht gut ist

Nur mal mein Kommentar zu dem Leistungsschutzrecht und seinen Folgen. Ist dieses vielleicht gar nicht mal so schlimm, wie wir alle glauben?

Das Leistungsschutzrecht ist derzeit in aller Munde. Vor allem im Netz wird derzeit heiß diskutiert, was die Verlage sich denn da nun eingebrockt haben.

Für die, die nicht wissen worum es geht

Das Leistungsschutzrecht ist ein Gesetzt, dass vor allem auf Suchmaschinen, im speziellen Google, abzielt. Google hat bei dem Dienst Google News, aber auch bei der normalen Suche immer kleine sogenannte Snippets. Das sind die kleinen Textausschnitte die unter einem Link stehen und um genau die geht es. Die Verlage sind der Meinung, dass ihnen durch Dienste wie Google News einige Besucher verloren gehen, da diese sich nur den kurzen Textausschnitt durchlesen und sich Informiert fühlen. Ein Klick auf den Link erfolgt angeblich nicht, bzw. nur sehr selten.
Mit dem Leistungsschutzrecht möchten die Verlage von Google nun eine Art Gebühr haben um diese Texte verwenden zu dürfen.

Warum das Leistungsschutzrecht nicht schlimm ist

OHA nun habe ich was behauptet was vielen nicht passen wird: Das böse Leistungsschutzrecht soll gut sein? Wieso das?
Nun ganz einfach: Ich gehe mal davon aus, dass Google so ähnlich reagieren wird, wie in Belgien und einfach mal die betreffenden Seiten aus ihrem Index wirft. Alternativ könnten sie auch die Snippets für die entsprechenden Seiten abschaffen. Welchen der beiden Wege Google wählt ist erst mal egal, denn der Effekt danach ist interessant: Der User sieht die Angebote der entsprechenden Verlage entweder gar nicht mehr oder nur noch als Überschrift. Daher wird er andere Angebote bevorzugen und das sind vor allem die kleineren Anbieter oder auch Blogger. Durch die erhöhten Klickzahlen auf diese Angebote wird Google diese natürlich auch weiterhin höher gewichten und oben anstellen. Gerade Richard Gutjahr hat uns mit seinen Berichten aus Ägypten zur Zeit der Revolution gezeigt, dass es manchmal sogar bessere Berichte von Bloggern als von den großen Medien gibt. Auch ist zu bemerken, dass gerade der Springer-Verlage sehr für das Leistungsschutzrecht eingetreten ist, die Zeit oder der Heise-Verlag allerdings nicht zu den Unterstützern gehören. Gerade der Verlag der nicht gerade die großen Sympathiepreise gewinnen würde und auch nicht gerade für den allerbesten Journalismus steht schießt sich also ins aus.

Ist das vielleicht der letzte Todesstoß der Verlage hin zu freien, unabhängigen und kleinen Blogs, die sich vielleicht nur in einem Themenbereich auskennen, dafür aber besonders fit sind? Warum sollen wir also so viel streiten und uns einen Haufen Gedanken machen was nun alles passieren könnte und warum die Verlage blöd sind oder warum sie gut sind oder was weiß ich. Warum lassen wir die Dinge nicht einfach auf uns zukommen? Klar wir haben nun ein blödes Gesetz aber ganz ehrlich: Davon haben wir einen ganzen Haufen. So lange wir uns vernünftig Verhalten und zeigen, wie man mit Google umgehen kann, so lange brauchen wir uns auch keine Gedanken machen.

Update: Mit "die Verlage" sind natürlich immer die Verlage gemeint, die das Leistungsschutzrecht unterstützen

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Zitat

"Provozieren heißt, die Leute denken zu lassen."
John Le Carré

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